Einfach programmieren mit der Power Platform von Microsoft 365

Am Ende des Workshops steht die App fürs digitale Themenmanagement. Franziska freut sich, dass ihre Vereinskolleg:innen ihre Themenvorschläge nun interaktiv eintragen können. Gut, ein bisschen Arbeit wäre noch notwendig, um die Ansicht wirklich schön und userfreundlich zu machen. Aber innerhalb einer Stunde hat Franziska zusammen mit ihren Workshop-Kolleg:innen einen gebrauchsfähigen Prototypen entstehen lassen.

Viele Routineaufgaben im Büro lassen sich recht einfach digitalisieren oder automatisieren. Möglich macht das die Power Platform von Microsoft. Stichwort: Low Code. Hierfür braucht es keine Kenntnisse in Programmiersprachen oder Softwarearchitektur. Als sogenannte Citizen Developers sollen Anwender:innen in die Lage versetzt werden, digitale Prozesse und Workflows selbst zu gestalten.

Bei der SOIREE|HEC im November haben das die Teilnehmenden direkt vor Ort ausprobiert. Sven Sieverding, Microsoft 365-Experte der HEC, erklärte zu Beginn, dass der Low-Code-Gedanke mit Anwendungen wie Lotus Notes oder MS Access schon ein paar Vorläufer hatte. Low-Code-Software soll die Lücke für schätzungsweise 80 Prozent der Anwendungsprobleme schließen, die weder durch eine Standardsoftware, noch durch eine individuelle Software gelöst werden können.

Ein typischer Fall sind Urlaubsanträge. Die müssen in fast jedem Unternehmen ausgefüllt werden, aber bislang hat sich dafür kein Softwarestandard etabliert. Ähnlich häufig werden digitale Lösungen gebraucht, um Spesen einzureichen, Geräte und Medien auszuleihen oder Fotos automatisch zu dokumentieren und abzulegen.

Der Werkzeugkasten der Power Platform von Microsoft bietet verschiedene Möglichkeiten, um diese Anforderungen umzusetzen. Mit drei verschiedenen Tools lassen sich grafische Anwendungen in Form von Business-Apps selbst erstellen (Power Apps), Workflows automatisieren (Power Automate) und Daten in Reportings oder Dashboards auswerten (Power BI). Mit Dataverse bietet die Power Platform zusätzlich einen zentralen Speicherort für alle Daten. Grundsätzlich kann sie dank unzähliger Connectoren aber auch Daten aus anderen Quellen nutzen, zum Beispiel aus SharePoint, Datenbanken oder Web-Schnittstellen.

„Man muss sich einfach trauen, die eigenen Prozesse zu digitalisieren, zu automatisieren oder zu visualisieren“, ermutigte Sven auch diejenigen Personen mit wenig IT-Erfahrung. Bei Low-Code-Anwendungen wie denen der Power Platform ist kein Grundwissen über Programmierung erforderlich. In den jeweiligen Editoren lassen sich Befehle relativ intuitiv zusammenstellen, per Drag and Drop verschieben und anpassen.  

Mit Hilfe von Power Apps hat eine Workshopgruppe der SOIREE|HEC ein digitales Themenmanagement entwickelt. Entstanden ist eine App, die die Nutzer:innen über eine Maske systematisch durch eine Abfrage führt. Die dabei dezentral eingetragenen Daten werden strukturiert in Excel hinterlegt.

In der zweiten Gruppe ging es mit Daniel Wessels, Microsoft 365-Berater der HEC, um eine Lösung, die größere Mengen an E-Mail-Anfragen bewältigen kann. Mit Power Automate konzipierte das Team einen Workflow, mit dem Anhänge aus E-Mails automatisch abgelegt und weiter bearbeitet werden können.

Selbst mal überlegen und unter Anleitung ausprobieren: Die SOIREE|HEC-Workshops boten einen einfachen Einstieg. Manchen haben sie sogar die Angst vor Low Code genommen. „Sehr gute Mischung aus Info, Praxis und Schnacken“, lautete deshalb das Fazit der Gäste.

90 Minuten Inspiration und Austausch ist unser Motto bei der SOIREE|HEC. In kurzen Workshops gehen die Teilnehmenden aktuellen Fragen auf den Grund und entwickeln gemeinsam Lösungen. Anschließend werden Ideen und Kontakte in entspannter Feierabend-Atmosphäre vertieft. Mehr dazu unter https://hec.de/soiree-hec. Euch interessiert ein spezielles Digitalthema? Sendet eure Anregungen und Ideen an soiree@hec.de.