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Methoden und Wissen

Was Digitisation, Digitalisierung und Digitale Transformation bedeuten

28. Februar 2025 / Annekathrin Gut

Digitalisierung ist ein Begriff, der in der heutigen Wirtschaft und Gesellschaft allgegenwärtig ist. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Oftmals wird Digitalisierung für Unternehmen als ein einziger Prozess betrachtet, dabei umfasst sie verschiedene Entwicklungsstufen. Besonders hilfreich ist die Unterscheidung der englischen Begriffe Digitization, Digitalization und Digital Transformation, die unterschiedliche Facetten des digitalen Wandels beschreiben. Doch wo liegen die Unterschiede?

Der erste Schritt: Von analog zu digital

1. Digitization

Der Begriff Digitization beschreibt die Umwandlung von analogen Daten in digitale Formate. Ziel ist es, Informationen effizienter zu speichern, zu verwalten und zugänglich zu machen. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das Scannen von Papierdokumenten, damit diese künftig digital abrufbar sind. Weitere Anwendungen sind:

  • die Erfassung und Verwaltung von Kunden- oder Produktdaten in einer Excel-Tabelle,
  • die Überführung von Akten in eine digitale Dokumentenverwaltung,
  • die Speicherung von medizinischen Patientenakten in digitalen Datenbanken.

Hier geht es primär um Effizienzsteigerung und eine bessere Handhabung vorhandener Daten, ohne dass grundlegende Prozesse verändert werden.

Optimierung durch Technologie

2. Digitalisierung

Die nächste Stufe, Digitalization, geht über die reine Umwandlung hinaus. Hierbei werden digitale Technologien genutzt, um bestehende Prozesse zu optimieren und die Produktivität zu steigern. Anders als bei Digitization bedeutet dies nicht nur eine digitale Repräsentation bestehender Informationen, sondern eine tatsächliche Veränderung der Arbeitsweise. Beispiele sind:

  • automatisierte Rechnungsverarbeitung durch KI-gestützte Software,
  • vernetzte Systeme in der Produktion zur Echtzeit-Überwachung von Maschinen,
  • digitalisierte Kundenerlebnisse, etwa durch Chatbots oder automatisierte Buchungssysteme.

Das Ziel ist eine effizientere, fehlerfreiere und transparentere Prozessgestaltung, die nicht nur Kosten spart, sondern auch die Qualität verbessert oder die Attraktivität von Anwendungen erhöht.

Der ganzheitliche Wandel

3. Digitale Transformation

Während Digitalisierung oft als technologische Optimierung verstanden wird, geht Digital Transformation noch einen Schritt weiter. Hier geht es um eine tiefgreifende Veränderung ganzer Geschäftsmodelle, Unternehmenskulturen und Arbeitsweisen. Digitale Transformation betrifft nicht nur einzelne Abteilungen, sondern das gesamte Unternehmen. Erfolgreiche Unternehmen setzen dabei auf Innovation, Agilität und neue Wertschöpfungskonzepte. Beispiele sind:

  • Plattform-Geschäftsmodelle wie Airbnb oder Uber, die ganze Branchen umkrempeln,
  • Hersteller von Maschinen, die nicht mehr nur Produkte verkaufen, sondern digitale Services und datengetriebene Lösungen anbieten,
  • Unternehmen, die ihre Organisationsstrukturen flexibilisieren, um schneller auf Marktveränderungen zu reagieren.

Hierbei ist nicht nur die Technologie entscheidend, sondern vor allem ein digitales Mindset sowie die Bereitschaft zur Veränderung.

Warum Unternehmen eine individuelle Digitalisierungsstrategie brauchen

Jede dieser drei Stufen hat ihre Berechtigung. Welche jedoch konkret für ein Unternehmen relevant ist, hängt von den individuellen Anforderungen und Zielen ab. Branchen und Unternehmen befinden sich in unterschiedlichen Ausgangssituationen, zum Beispiel:

  • Logistikbranche: Die Umstellung auf digitale Frachtdokumente erleichtert Prozesse und reduziert Fehler (Digitization).
  • Dienstleistungsunternehmen: Durchgängig digitalisierte Workflows ermöglichen eine nahtlose Customer Experience (Digitalization).
  • Maschinenbauunternehmen: In einem disruptiven Umfeld ist eine innovative Unternehmenskultur notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben (Digitale Transformation).
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Fazit

Digitalisierung ist kein einheitlicher Prozess, sondern ein Spektrum aus mehreren Entwicklungsstufen. Unternehmen sollten daher genau analysieren, wo sie stehen und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Wichtig ist, dass Digitalisierung nicht nur eine technische, sondern auch eine strategische und kulturelle Herausforderung ist.

Die Entwicklung einer maßgeschneiderten Digitalisierungsstrategie ist komplex – doch mit der richtigen Expertise lassen sich große Potenziale erschließen. Unternehmen, die diesen Wandel aktiv gestalten, sichern sich langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit.