Trends und Technologien

Mit Augmented Reality die neue Bürowelt gestalten

11. Februar 2020 / Annekathrin Gut

Viele Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer würden Jens Fislage vermut­lich beipflich­ten: Nie waren die Märkte disrup­ti­ver als jetzt, Tendenz zuneh­mend. Verant­wort­lich hier­für sind insbe­son­dere zwei Mega­trends: die Digi­ta­li­sie­rung und der demo­gra­phi­sche Wandel. Als Geschäfts­füh­rer von BKE Fislage, einem Experten für räumliche Veränderungsprozesse in Ritterhude bei Bremen, kennt er sich damit aus. Gemeinsam mit seinem Team begleitet Fislage Unternehmen bei Change-Prozessen der Arbeitswelt.

Jens Fislage beob­ach­tet seit eini­gen Jahren, dass der Markt zuneh­mend umtrie­bi­ger wird und auch im Mittel­stand stetige Verän­de­run­gen des Arbeit­s­um­felds Einzug gehal­ten haben. Hier zeigen sich für ihn zentrale Probleme der Einrich­tungs­bran­che. Zum einen fehlt den Kunden oftmals das räum­li­che Vorstel­lungs­ver­mö­gen, zum ande­ren begeg­net die Bran­che diesem Problem noch immer mit Präsen­ta­ti­ons­tech­ni­ken aus den 1990er Jahren – also eher mit gedruck­ten Broschü­ren als mit neuen digi­ta­len Medien.

Jens Fislage, Geschäftsführer BKE Fislage.

Emotional erleben

Fislage entschied sich, mit der Entwick­lung einer neuar­ti­gen Augmen­ted Reality-Appli­ka­tion Impulse für die Weiter­ent­wick­lung der Einrich­tungs­bran­che zu geben. Zugleich wollte er seinen Kunden ein unmit­tel­ba­res Erleb­nis ihrer neuen Arbeits­welt verschaf­fen. Gemein­sam mit den Mixed Reality-Exper­ten der HEC konzi­pierte und entwi­ckelte Fislage die Anwen­dung Outli­nesMR.

Mit einem Tippen aufs Tablet lässt Jens Fislage damit vor den Augen seiner Kunden Möbel und ganze Büro­land­s­chaf­ten erschei­nen. Das Beson­dere: Die Appli­ka­tion erzeugt eine holo­gra­fi­sche Projek­tion, die sich durch eine trans­pa­rente AR-Brille im realen Umfeld betrach­ten lässt. Es entsteht quasi eine Mischung aus realem und digi­ta­lem Umfeld. Über ein einge­blen­de­tes Menü­feld kann der Kunde per Gesten­steu­e­rung jeder­zeit selbst eingrei­fen und schauen, ob beispiels­weise sein neuer Schreib­tisch in einer ande­ren Farbe noch besser ins Büro passt.

Nun hat Jens Fislage beim Kunden immer alle Produkte dabei und kann sie darstel­len: „Und zwar drei­di­men­si­o­nal und nicht nur im Prospekt oder auf dem iPad. Der Kunde kann im realen Raum emoti­o­nal erle­ben, wie sich sein neuer Konfe­renz­raum anfühlt.“ Die App umfasst das ganze Sorti­ment der teil­neh­men­den Büro­mö­be­lan­bie­ter und ermög­licht entspre­chend viele Einrich­tungs­va­ri­a­n­ten.

Marktplatz Firma

Wie sieht die neue Arbeits­welt aus? Sie wird durch die Digi­ta­li­sie­rung grund­le­gend verän­dert. Mita­r­bei­tende werden in vielen Berei­chen vom Büro­a­r­beits­platz unab­hän­gi­ger. Zudem sorgt der demo­gra­phi­sche Wandel für mehr Diver­si­tät denn je: Menschen aus mehre­ren Jahr­zehn­ten arbei­ten zusam­men – und jede Arbeits­ge­ne­ra­tion tickt anders. „Büro­ge­bäude müssen heute einem ‚Markt­platz Firma‘ nach­emp­fun­den werden,“ lautet die Empfeh­lung von Jens Fislage.

Arbeits­plätze werden abwechs­lungs­rei­cher und sind nicht mehr nur einer Person zuge­ord­net. Räume werden dem Bedarf ange­passt, zum Beispiel Silence Rooms für ruhi­ges Arbei­ten, Meeting-Räume für Teams und passende Umge­bun­gen für Kunden­ge­sprä­che. „Das verän­dert auch die Kultur in den Unter­neh­men“, sagt Jens Fislage. „Es braucht mehr Akzep­tanz für den jewei­li­gen Arbeit­s­trend. Das Groß­raum­büro nach ameri­ka­ni­schem Modell ist kein Vorbild mehr.“

Die neue Bürowelt

Ange­sichts dieser Trends verla­gern sich die Anfor­de­run­gen an seine Bran­che: von den – immer noch sehr wich­ti­gen – Kennt­nis­sen über Produkte, Ergo­no­mie und Quali­tät hin zum Wissen, was für zeit­ge­mä­ßes Arbei­ten notwen­dig ist. Der Büro­spe­zi­a­list wird zum Exper­ten, der Verän­de­rungs­pro­zesse im Unter­neh­men aufnimmt und räum­lich, funk­ti­o­nal und ästhe­tisch umsetzt.

Für jedes größere Projekt ermit­telt Fislage mit seinem Team die Ziele seiner Kunden und erstellt eine Ist-Analyse. Um die Abläufe des Unter­neh­mens kennen­zu­ler­nen, spricht er mit allen Stake­hol­dern – nicht nur mit der Geschäfts­füh­rung, sondern gerade auch mit Mita­r­bei­tern.

Oft ist Über­zeu­gungs­a­r­beit notwen­dig, dass sich Inves­ti­ti­o­nen in eine beda­rf­s­o­ri­en­tierte Gestal­tung von Arbeits­räu­men auszah­len. Jens Fislage macht dann eine einfa­che Glei­chung auf: „In Ihre Produk­ti­ons­hal­len stel­len Sie Ihre Maschi­nen doch auch nicht einfach so hinein, sondern Sie takten sie clever durch. Warum machen Sie das nicht auch in ihrem Büro?“

„Das ist die Zukunft“

Mit der eigens gegrün­de­ten Room Buil­ding Part­ner GmbH und Co. KG will Fislage Outli­nesMR und andere digi­tale Produkte weiter­ent­wi­ckeln und vermark­ten. Damit möchte er Maklern, Faci­lity Mana­gern sowie Archi­tek­ten und Innen­a­r­chi­tek­ten bessere Möglich­kei­ten für Konzep­ti­o­nen sowie Erfah­run­gen und Netz­werk an die Hand geben. Nicht zuletzt will er auch für einen Inno­va­ti­ons­schub in der Bran­che sorgen. Jens Fislage ist über­zeugt: „Das ist die Zukunft.“

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