Trends und Technologien
Gütertaxi – Ein Projekt aus Kundensicht
26. August 2017 / Gastautor/in
Trends und Technologien
26. August 2017 / Gastautor/in
Einhundert Mitarbeitende, fünfhundert Transportfahrzeuge, Niederlassungen in ganz Deutschland – und alle müssen perfekt aufeinander abgestimmt arbeiten. HANSETRANS-Gütertaxi wollte das mit einer neu entwickelten Web-Applikation mit mobiler Anbindung für den Direkttransport und die Distribution lösen. Daniel Langhann, IT-Projektleiter von HANSETRANS Gütertaxi, hat mit uns über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung mit der HEC gesprochen.
Daniel, wie seid ihr mit der HEC zusammengekommen?
Daniel Langhann: Wie viele Logistikunternehmen beschäftigen auch wir uns intensiv mit der Digitalisierung und deren Auswirkungen auf unsere Geschäftsprozesse. Da es für uns als Logistikdienstleister essentiell ist, im Bereich IT und Software wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben, haben wir uns für eine umfassende Überarbeitung unserer IT entschieden. Als Vorbereitung für das eigentliche IT-Projekt planten wir, unsere Geschäftsprozesse an mehreren Standorten zu dokumentieren und anschließend auf Verbesserungspotential hin zu analysieren. Hier kamen wir auf die HEC, die nach unserer Einschätzung unter anderem im Bereich Anforderungsmanagement sehr gut aufgestellt ist, und führten gemeinsam einen Workshop durch.
Kannst du uns etwas zu den Ergebnissen des Workshops sagen?
Wir stellten tatsächlich in diesem Workshop fest, dass unsere Geschäftsprozesse im Grunde funktionieren und zu uns passen, aber digital unterstützt werden müssen.
Wie habt ihr die Aufgaben priorisiert?
Entwickelt wird eine Web-Applikation mit einer mobilen Anbindung für den Bereich Direkttransport und Distribution, die gleichermaßen von Kunden, Dienstleistern und HANSETRANS-Mitarbeitern genutzt werden soll. Und diese sollte von einem IT-Dienstleister entwickelt werden. Dabei ist es für uns wichtig, vorrangig das Kerngeschäft – also die Transportlogistik – sauber in der IT abzubilden. Anschließend kümmern wir uns um Sekundär- und Unterstützungsprozesse.
Für welche Verfahrensweise habt ihr euch bei der Entwicklung entschieden?
Geplant war eigentlich der klassische Weg, d.h., dass man erst die Ist-Zustände aufnimmt, das Soll formuliert, Lastenhefte schreibt und dann in ein Bieterverfahren einsteigt. Am Ende wird diese Anwendung nun aber von der HEC nach dem agilen Framework Scrum entwickelt.
HANSETRANS Hanseatische Transportgesellschaft mbH (kurz HANSETRANS Gütertaxi) steht seit über 40 Jahren für Komplettdienstleistungen rund um den Transport. HANSETRANS Gütertaxi hat sich dabei auf regionale Distribution sowie auf individuelle Direkttransporte spezialisiert, für die mittlerweile rund 100 Mitarbeitende und über 550 Transportfahrzeuge im Einsatz sind. Organisiert werden die Transporte und die damit verbundenen Dienstleistungen aus 13 deutschen Niederlassungen. Vorrangiges Ziel der HANSETRANS Gütertaxi ist es, die Effizienz und den Kundenservice kontinuierlich zu verbessern.
Wie kam es zu diesem Sinneswandel?
Im Grunde war uns klar, dass eine derart komplexe Software nicht nach dem Wasserfallprinzip entwickelt werden kann. Zu oft ändern sich die Anforderungen und zu wenig absehbar sind Zeitschiene und Preis. Wir hatten allerdings bei HANSETRANS Gütertaxi noch keine Erfahrung mit Scrum und agiler Entwicklung, so dass wir erstmal bei Frank Düsterbeck in der HEC einen Workshop zur modernen Software-Entwicklung besuchten. Wir kannten zu diesem Zeitpunkt schon Ulf Mewe, der die erste Phase des Projekts begleitet hat und mit dem wir eine sehr gute und vor allem kooperative Geschäftsbeziehung aufgebaut haben. Das passte – so dass wir uns dann für die HEC und damit auch für die agile Entwicklung der Software entschieden haben.
Was sind aus deiner Sicht die Vorteile dieser Methode?
Scrum hat objektive Vorteile – nämlich die Schnelligkeit und die kontinuierliche Orientierung an den Bedürfnissen der tatsächlichen Nutzer. Das Erstellen eines Lastenhefts und der damit verbundene Aufwand in Bezug auf das Erheben von Anforderungen kostet Zeit und damit Geld. Vieles lässt sich im Vorfeld eines IT-Projekts nicht hinreichend zuverlässig planen. Mit Scrum orientieren wir uns grundsätzlich an den aktuellsten Erkenntnissen und können auf Veränderungen flexibel reagieren. Darüber hinaus bin ich als Product Owner ganz nah am Entwicklungsgeschehen und drei Tage pro Woche bei der HEC im Team. Wir besprechen Anforderungen, die danach zügig im Entwicklungssprint umgesetzt werden. Alle zwei Wochen betrachten wir die Ergebnisse und erhalten schnell lauffähige Produkte und Rückmeldungen von den Benutzern.
Wie ist dein Eindruck von der HEC?
Wie schon gesagt, bin ich als Product Owner ins Entwicklerteam integriert und kann Anforderungen und deren Priorisierung steuern. Dabei erhalte ich natürlich einen tiefen Einblick ins Team und die Arbeit, alles ist sehr transparent und zeugt von hohem gegenseitigem Vertrauen. Das halte ich nicht für selbstverständlich.
Mit Fehlern wird offen umgegangen, die Produktergebnisse sind immer qualitativ hochwertig. Ich bin mir sicher, dass wir mit einer klassischen Vorgehensweise noch nicht ansatzweise so viele funktionierende Anwendungselemente hätten wie jetzt. Wir sind sehr zufrieden mit „unserem“ Team und damit auch mit der ganzen Company.
Vielen Dank für das Gespräch!
Daten und Fakten zum Projekt
(Stand: August 2017)