Arbeit und Leben

Scrum für Schüler

08. November 2019

Scrum für Schüler

Angehende IT-Assistenten am SZ Vegesack lernen aus der Praxis

Scrum ist das gängigste agile Rahmenwerk im IT-Bereich. Deswegen ist es wichtig, junge Informatik-Fachleute so früh wie möglich an diese Methode heranzuführen. Dass die sehr spielerisch sein kann, haben die 16 Schülerinnen und Schüler des Bildungsgangs „Informationstechnische/r Assistent/in“ am Schulzentrum Vegesack beim Workshop „Scrum an einem Tag“ festgestellt. Konzipiert haben ihn André Lippold, agiler Berater der HEC, und Katrin Meßmer, Bildungsgangleitung des SZ Vegesack.

Am SZ Vegesack lernen die „ITAs“ bereits zu Beginn ihrer Ausbildung die ersten Elemente agiler Arbeitsweisen kennen. In einem Zeitraum von zwei Wochen erstellen die Schüler eine Festplatte mit Betriebssystem. Zur Unterstützung werden ein Taskboard und ein Product Backlog benutzt. Am Ende dieses kurzen Projektes findet ein Review im Plenum unter Anleitung der Lehrkraft statt.

Bild von Menschen, die sich vernetzen.

Traumferieninsel mit Scrum

Im Februar 2019 erlernten die Berufsfachschüler auf der Arduino Plattform Fertigkeiten im Bereich elektrotechnischer Schaltungen und Softwareprogrammierung. Die Schüler entschieden dabei selbst, was jeweils das Ziel der Projekte sein soll. Und die sind durchaus kreativ: So sind zum Beispiel ein Bonbonautomat, ein Lügendetektor oder ein Bewegungsmelder entstanden.

Die Projekte laufen üblicherweise über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen. Hierbei werden wieder Taskboard, Product Backlog und auch ein Review eingesetzt. Allerdings sind die Lehrkräfte jetzt nur noch Beobachter und die Schüler führen alle Projektschritte selbstständig durch.

Das Rahmenwerk Scrum mit seinen Artefakten, Rollen und Events kommt erstmals im zweiten Ausbildungsjahr im Rahmen eines zweimonatigen Projektes zum Einsatz. In diesem Jahr hat André Lippold die Schule mit seiner Praxiserfahrung bereichert. Zusammen mit Katrin Meßmer hat er das Workshopformat der HEC „Scrum an einem Tag“ an die Bedürfnisse der Schüler angepasst und mit Lehrkräften erprobt. Durchgeführt wurde das Projekt ohne Scrum Master.

Am 16. September ging es los: Am Vormittag standen zunächst theoretische Inhalte zur modernen Softwareentwicklung und zum Scrum Framework auf der Agenda. Am Nachmittag durften die Schüler das erworbene Scrum-Wissen in einer praktischen Übung anwenden. Mithilfe von LEGO® und anderen Hilfsmitteln sollten sie in zwei Iterationen (Sprints) eine Traumferieninsel für die anspruchsvollen Product Owner erschaffen.

Komplett fertig waren die kleinen Paradise am Ende nicht. Aber das Ziel der Übung wurde erreicht: Die Product Owner definierten ihre Anforderungen für das „Minimum Viable Product“ und die Entwickler übten das kollaborative Arbeiten nach Scrum. Am Ende des Tages waren Schüler und Lehrkräfte erschöpft, aber begeistert von den Einblicken in die professionelle Projektarbeit.

Bild eines Tisches, auf dem einige Büroartikel zu finden sind.

Workshops gehen weiter

Und das war‘s jetzt? Nicht ganz. Die positive Resonanz und die interessierte Mitarbeit der Schüler hat die HEC und das Schulzentrum Vegesack bestärkt, diesen Workshop auch in den folgenden Jahrgängen durchzuführen. André Lippold wird wieder dabei sein und freut sich auf viele weitere Schülerinnen und Schüler, die sich engagiert mit agilen Arbeitsweisen und moderner Softwareentwicklung beschäftigen wollen.